Physiotherapie für Kinder in Hildesheim
Physiotherapie für Kinder umfasst genau wie die für Erwachsene das ganze Repertoire der Krankengymnastik – und schließt damit sowohl orthopädische als auch neurologische und/oder internistische Frage- und Problemstellungen mit ein. Wann physiotherapeutische Maßnahmen für Kinder angeraten sind, erklärt der folgende Beitrag.
Was ist Physiotherapie?
Egal, ob sie sich an Erwachsene oder an Kinder richtet - Physiotherapie erfolgt durch gezielte Bewegungen, die die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers wiederherstellen oder verbessern sollen. Sie umfasst unter anderem Massagen, Bewegungsübungen und physikalische Anwendungen. Die Therapieform ist darauf ausgerichtet, Fehlbewegungen des Körpers zu korrigieren, und hilft auf natürliche Art und Weise, akute und chronische Schmerzen, Verspannungen oder Mobilitätsprobleme zu beheben beziehungsweise diesen vorzubeugen.
Welche Behandlung wann zum Einsatz kommt, hängt vom Anwendungsfall, von den Beschwerden und/oder Krankheiten der jeweiligen Person sowie ihrem allgemeinen körperlichen Zustand ab. Auch die Frage, ob es sich um akute oder chronische Schmerzen handelt, spielt eine Rolle.
Wichtigster Bestandteil der Therapieform sind aktive, also vom Patienten ausgeführte Bewegungsübungen. Diese dienen der Verbesserung der Beweglichkeit, der Koordination und Muskelkraft. Idealerweise üben die Betroffenen die Übungen in der Therapie-Sitzung ein und wiederholen sie zu Hause eigenständig und in regelmäßigen Abständen.
Neben aktiven Bewegungsübungen umfasst die Physiotherapie passive, also durch den Therapeuten geführte Bewegungen. Mit diesen versucht man, die Beweglichkeit steifer oder blockierter Gelenke wiederherzustellen. Ein ebenfalls oftmals angewandter Teil der Behandlung ist das Ausüben von Druck durch Massagen und spezielle therapeutische Handgriffe. Darüber hinaus gibt es Wärme- und Kältebehandlungen sowie Behandlungen mit elektrischen Reizen oder Ultraschall.
Wann ist Physiotherapie für Kinder in Hildesheim sinnvoll?
Kinderphysiotherapie kommt bei motorischen Erkrankungen oder Störungen, also allen Bewegungsbeschwerden im grob- und feinmotorischen Bereich, zum Einsatz. Ursache hierfür können sowohl angeborene Krankheiten als auch erworbene Haltungsprobleme sein, die sich oft schon vor Beginn der Schulzeit bemerkbar machen.
In den letzten Jahren ist ein Anstieg der Anzahl körperlich oder motorisch beeinträchtigter Kinder zu verzeichnen. Der Grund: Immer mehr Kinder verbringen den größten Teil ihrer Zeit zu Hause und in der Schule im Sitzen, statt draußen zu spielen, herumzulaufen oder Fahrrad zu fahren. Rückenschmerzen und Haltungsschäden sind deshalb auch bei noch sehr jungen Kindern keine Seltenheit mehr. Das ist auch der Grund, warum es immer mehr physiotherapeutische Kursangebote speziell für Kinder und Jugendliche gibt. Mittels solcher Angebote können Kinder bereits im Kindergarten- und Grundschulalter eine bessere Haltung trainieren. Außerdem lernen sie, Bewegung spielerisch in ihren Alltag zu integrieren.
Eltern und Fachkräfte in der Frühen Bildung sollten aber nicht nur für erlernte Haltungsprobleme sensibilisiert sein. Auch manche Neugeborene leiden unter Störungen und Einschränkungen, die der Behandlung bedürfen. Dies gilt insbesondere (aber nicht nur) für sogenannte “Frühchen”, die häufiger von Entwicklungsverzögerungen betroffen sind als andere Babys. Der Beobachtungsgabe vieler Eltern und Fachkräfte sei Dank, lassen sich einmal erkannte Störungen bereits früh durch Physiotherapie zum Positiven beeinflussen.
Die folgende Checkliste zeigt, worauf man bei Säuglingen und sehr kleinen Kindern achten sollte:
- extreme Schreckhaftigkeit
- Überreagieren auf auditive oder visuelle Reize (z. B. Husten, Niesen)
- übermäßiges Weinen und Schreien ohne erkennbare Ursache
- Stimmungsschwankungen (plötzlich lachen, dann weinen)
- Unvermögen, sich von der Seit- in die Bauchlage zu drehen (sollte spätestens mit einem halben Jahr möglich sein)
- häufiges Spucken, Schluckprobleme, Erbrechen nach dem Stillen
- “schiefe Lage” (Kopf ist beim Liegen immer zur Seite gedreht, es bildet sich eine abgeflachte oder schiefe Kopfform aus)
Auch die körperliche und motorische Entwicklung im Alter von zwei bis vier Jahren kann ins Stocken geraten. Hierfür sind oftmals “verschleppte” Beschwerden aus dem Säuglingsalter verantwortlich. So kann eine schiefe Kopfhaltung als Baby zu einer schlechten Rückenmuskulatur als Kleinkind führen.
Mögliche Hinweise auf eine motorische Entwicklungsstörung bei Kindern dieses Alters sind die folgenden:
- sehr spätes Laufen
- sehr häufiges Stolpern und/oder Hinfallen
- fehlendes Abstützen auf den Händen beim Sturz
- häufiges Anstoßen an Möbel, Türen etc.
- ungewolltes Fallen lassen von Gegenständen
- Gehen auf Zehenspitzen
Kinder zwischen sechs und neun Jahren wachsen sehr schnell. Ob sich ein Kind motorisch nicht altersgemäß entwickelt, erkennt man zum Beispiel an folgenden Verhaltensmustern:
- schlechte Körperhaltung
- schwerfälliger Gang
- kein Abrollen der Füße
- arythmische Bewegungen der Arme im Verhältnis zu den Beinen
- Aufstützen des Kopfes mit der Hand beim Sitzen
- Blatt beim Schreiben schräg halten
- Vermeiden komplexer Bewegungsabfolgen
- Ungeschicklichkeit bei sportlichen Aktivitäten
Als mögliche Behandlungsformen in der Kinder-Physiotherapie kommen neben Krankengymnastik, Entspannungsübungen und der Schulung der Körperwahrnehmung spezielle Therapieansätze wie die Bobath-Therapie (Behandlung bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems) oder die Vojta-Therapie (Behandlung durch Druckausübung auf Reizzonen wie Knochen und Muskeln) in Frage.
Was kann man mit Kinder-Physiotherapie behandeln?
Mit physiotherapeutischen Einheiten können sowohl Säuglinge als auch Kleinkinder und Jugendliche behandelt werden. Dies gilt insbesondere für solche mit neurologischen und orthopädischen Krankheitsbildern als auch für Kinder die nach einer Verletzung Unterstützung benötigen.
Physiotherapie kann immer dann hilfreich sein, wenn die folgenden Probleme auftreten:
- Haltungssyndrome (Asymmetrien)
- Entwicklungsverzögerungen
- Zerebralparese (zerebrale Kinderlähmung)
- Spina Bifida (“offener Rücken”)
- Fußfehlstellungen
- Skoliosen (Wirbelsäulenverkrümmung)
- Hüftfehlstellungen
- Funktionsstörungen der Wirbelsäule und der peripheren Gelenke
- Rheumatische Krankheitsbilder
- Muskelerkrankungen
- Rehabilitation nach Verletzungen
Neben äußerlichen Beeinträchtigungen gehen Fehlstellungen oder Fehlbildungen in erster Linie mit Schmerzen und körperlichen Beschwerden einher, mit denen Kinder bei fehlender Behandlung erwachsen werden. Das heißt, ein unbehandelter Schiefstand des Beckens kann zu Knie- und Hüftproblemen, Rücken- und Kopfschmerzen, Bandscheibenvorfällen und sogar Kiefergelenkprobleme führen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, vorhandene Beeinträchtigungen frühzeitig behandeln zu lassen.
Spezialisten für Kinder-Physiotherapie in Hildesheim
Die Gesundheit von Kindern liegt in den Händen und der Verantwortung der Erwachsenen, die sie betreuen. Um Ihrem Kind von Anfang an den bestmöglichen Start in ein gesundes Leben zu bieten, ist eine Physiotherapie manchmal genau der richtige Weg.
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